FF - Die Einsätze
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08.01.2005 S-Bahnunfall
+++ Zusammenstoß PKW gegen S-Bahn am Heerwege+++
Es war ein stürmischer Samstag in der Wedemark. Viele Feuerwehren der Gemeinde waren wegen des Sturmes "Erwin" zu umgestürtzten Bäumen ausgerückt. Am Samstag Nachmittag rückte die Ortsfeuerwehr Bissendorf zu einem umgestürtzten Baum in der Straße " Am Rabensberg" aus . Der Baum, welcher auf einen Smart fiel, wurde entfernt und nach 30 Minuten konnte die Ortsfeuerwehrwehr einrücken.
Die Einsatzkräfte erwarteten den nächsten Baumeinsatz, als gegen 20:40 Uhr wiederum die Funkmelderschleife die Kameraden zum Feuerwehrhaus rief. Gemeldet wurde von der Einsatz- und Rettungsleitstelle Ronnenberg ein PKW Unfall mit S Bahn Beteiligung - am Bahnübergang Am Heerwege (K101). Das ließ für die eintreffenden Kameraden nichts gutes erahnen, sind doch Bahnunfälle seit je her in Bissendorf alte "Tradition". Nach AAO rückte die Stützpunktwehr zur Einsatzstelle ab, wo sich folgende Lage bot :
Eine S Bahn des Typs ET 424 hatte in Fahrtrichtung Bennemühlen auf dem Bahnübergang einen Opel Kadett gerammt und diesen gegen die Lichtsignalanlage und anschließend auf die Kreisstraße geschleudert. Die erste Erkundung vor Ort ergab keine Person mehr im PKW. Diese befand sich schon in notärztlicher Behandlung. Im S-Bahnzug hingegen konnten 53 Fahrgäste zu diesem Zeitpunkt nicht aussteigen, da die Bahn auf freier Strecke eine Notbremsung durchgeführt hatte.
Umgehend bildete sich an der Unglücksstelle eine Einsatzleitung vor Ort (ELO) die weitere Maßnahmen plante. Neben dem auffangen von flüssigen Bertriebsstoffen, dem ausleuchten der Einsatzstelle und dem koordieren des "S-Bahn Ausstiegs" der Fahrgäste, wurde der Notfallmanager der Bahn AG angefordert. Weiterhin kam der BGS und die Polizei zum Einsatz.
In zwei gebildeten Einsatzabschnitten (EA 1 PKW , EA 2 S-Bahnzug) waren insgesamt 22 Feuerwehreinsatzkräfte eingeteilt, welche einzelne Einsatzmaßnahmen abarbeiteten.
So musste Ölbinder auf die Straße ausgebracht werden, der MTW mit Führungsassistenten (FüAss) besetzt werden und für die S Bahn Ausstiege Steckleiterteile vorgenommen werden. Das Rettungsdienstpersonal betrat inzwischen den S Bahnzug, um eventuell verletzte Personen zu behandeln. Von Seiten der Bahn AG wurden für die S-Bahn Fahrgäste Regional-Busse bereitgestellt, welche sich am Bahnhof in Bissendorf aufstellten. So konnten die Fahrgäste nach dem aussteigen aus dem Zug und der Personalienaufnahme, durch Feuerwehrangehörige, zum Bahnhof begleitet werden.
Gleich nach Ankunft der ersten Rettungskräfte an der Unfallstelle wurde die komplette Streckensperrung bei der Bahn AG beantragt, welche wenig später auch durch ein FAX der FEL bestätigt wurde. Der Hauptbereich der Einsatzstelle war auf ca. 50 m übersäht von Trümmerteilen der Fahrzeuge und Schotter aus dem Gleisbett. Der S-Bahn Triebkopf stand in Fahrtrichtung ca.100m weiter Richtung Bahnhof Bissendorf. Am Zug selber waren GFK Beschädigungen an der Außenhülle wie auch an einer abgerissenen Sandleitung ersichtlich. Der Zug war jedoch nach Aussage des neu herbeigerufenen Lokführers fahrbar.
Im S-Bahnzug waren keine Verletzten zu beklagen. Eine ältere Dame erlitt einen Schock, welcher vom Rettungsdienst vor Ort behandelt wurde.
Während der fast dreistündigen Unfallaufnahme der Ermittlungsbehörden war der Bahnübergang, wie auch die S-Bahnstrecke voll gesperrt. Bauarbeiter der Bahn AG sichteten die beschädigten Bahnanlagen. Die Einsatzkräfte halfen noch zeitnah bei der Beseitigung von Schäden an der Signal- und Lichtanlage des Bahnüberganges und gegen 22:45 konnte die Einsatzstelle an die Bahn AG übergeben werden.
Aus der HAZ:
Zug erfasst Auto auf Bahnübergang
Ein schwerer Unfall hat sich am Sonnabend 8.1.05 gegen 20:30 Uhr auf dem Bahnübergang Am Herrwege/Schlager Chausee in Bissendorf ereignet. Eine S Bahn kollidierte mit einem Personenwagen, der zuvor durch einen Auffahrunfall auf die Gleise geschleudert worden war. Die Autofahrerin konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sie zog sich lediglich eine Handverletzung zu.
Eine Frau aus Hannover hatte vor den geschlossenen Schranken gehalten. Nachdem eine in Richtung Hannover fahrende S-Bahn den Bahnübergang passiert hatte und die Schranken wieder geöffnet waren, gelang es der Frau vermutlich nicht sofort, den Motor ihres Opel Kadett wieder zu starten. Der Fahrer eines Mercedes Geländefahrzeuges prallte aus Schlage Ickhorst kommend auf den stehenden Opel Kadett.
Durch den Aufprall wurde der Opel auf die Schienen geschleudert. Dort bleib auch der Mercedes stehen. Passanten konnten ihn gerade noch rechtzeitig von den Gleisen schieben, bevor sich die Schranken erneut senkten, weil der Gegenzug aus Hannover kam. Die Opel Fahrerin hatte ihr Auto rechtzeitig verlassen, bevor die S-Bahn das Fahrzeug erfaste und von den Gleisen schleuderte. Vermutlich durch den Auffahrunfall zog sie sich lediglich eine Handverletzung zu. Außerdem erlitt sie einen schweren Schock.
Der Mercedesfahrer stand erheblich unter Alkoholeinfluss. Rettungssanitäter aus der Wedemark und Burgwedel, Notfallseelsorger und 22 Mitglieder der Bissendorfer Feuerwehr kümmerten sich unterdessen um die 53 Fahrgäste in der S-Bahn, von denen trotz der Notbremsung, die der Zugführer ausgelöst hatte, niemand verletzt worden war. Eine ältere Frau, die im Zug einen leichten Schock erlitten hatte, wurde von Rettungssanitätern und Mitgliedern der Feuerwehr versorgt und nach Hause begleitet. Die Feuerwehr leuchtete die Einsatzstelle aus und führte alle Fahrgäste über Steckleitern aus dem beschädigten Zug. Die Bahn setzte Busse ein, da die Strecke für knapp drei Stunden gesperrt werden musste. Mit einem Spezialgerät wurde die Straße von Öl, Benzin und Kühlflüssigkeit gereinigt. Den Schaden schätze die Polizei auf 16 000 Euro.
Eingesetzte Kräfte :
Rettungsdienst : 4 Personen
Polizei Mellendorf : 4 Personen
BGS : 6 Personen
Notfallmanager der Bahn AG
Notfallseelsorger
Bauhofmitarbeiter der Wedemark
Notarzt RKH Burgwedel
Abschleppunternehmen : 2 Personen
Regio Busfahrer : 4 Personen
Bahn AG Mitarbeiter : 2 Personen
Eingesetzte Kräfte Feuerwehr Bissendorf :
TLF 16 /24 : 3 Personen
LF 8/6 : 9 Personen
RW 1 : 3 Personen
MTW : 3 Personen
Stützpunktfeuerwehr Bissendorf : 22 Einsatzkräfte
insgesamt : 45 Einsatzkräfte
Dank gilt den Nachrichtenagenturen NonstopNews und TVNB für die Bereitstellung von Foto- und Filmmaterial, genauso wie allen, die zum guten und glücklichen Verlauf des Einsatzes beigetragen haben.
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