Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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18.01.2007 - Orkaneinsätze in Bissendorf -

- Orkan "Kyrill" erzeugt 13 Feuerwehr Einsätze an einem Tag -
- Neue Motorsäge hat sich bewehrt -

Die Wetterdienste in Deutschland hatten Stunden vorher davor gewarnt und Unwetterwarnungen für ganz Norddeutschland herausgegeben. Das stärkste Orkantief seit 2002 , mit Namen "Kyrill", ist mit ca. 120 - 140 Km/h über Deutschland hinweg gezogen und hat zahlreiche Schäden verursacht. Betroffen von Unwetterschäden war auch der Bereich der Wedemark.

Erstmalig gefordert wurde die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf gegen 15:41 Uhr, als im Bereich des Mörsewinkels ein Baum auf die Straße gefallen war. Die Einsatzkräfte beseitigten das Hindernis routiniert und rückten wieder in den Standort ein. Der Orkan wurde im Verlauf des Nachmittags immer heftiger, sodass sich der Einsatzleiter Jörg Pardey veranlasst sah, die Führungsassistenten (Füas) zur Unterstützung einzusetzen. Umgehend wurden sämtliche Kommunikationsmittel im MTW besetzt und die örtliche Einsatzleitung aufgebaut. Einsätze für die Ortswehr wurden sodann über Mobiltelefon angenommen und fertig gemeldet, um den Funkverkehr zu entlasten.

Amtshaus: zerstörte Fahrzeugscheibe

Die Füas dokumentierten den Einsatzablauf, übernahmen den lokalen Funkverkehr und fertigten zeitnah die Einsatz-Formulare. Die im Laufe des Abends eingehenden Informationen wurden von der Einsatzleitung aufgenommen und sachgerecht abgearbeitet. Wiedererwartend war der Bereich Bissendorf / Wietze, mit seinem großen Waldbestand, sehr betroffen. Hier wurden so zahlreiche Sturmschäden (auch mündlich) gemeldet, das die Einwohner während des Orkans teilweise selbst zu Motorsägen griffen, um zumindest die Verkehrswege frei zu bekommen. Die Straßenverhältnisse waren angespannt - teilweise völlig übersäht mit Ästen und Zweigen.

Einsatzstelle Pinkvoßhof

Besonders bewehrt hat sich im Laufe des Orkaneinsatzes die neue Bissendorfer Motorsäge, welche 2006 beschafft wurde. Da sich im Einsatzbereich der Ortsfeuerwehr sehr viel Baumbestand befindet, wurde seitens der Gemeinde Wedemark gegengesteuert und eine weitere Motorsäge, für die örtliche Aufgabenbewältigung, beschafft. Beide Motorsägen der Ortsfeuerwehr waren an diesem Tage im Dauereinsatz, um Verkehrswege frei zu räumen, Bäume von Häusern zu entfernen oder einfach nur, um Bäume zum entästen.

Pinkvoßhof Traktor mit Korb

Neben dem Orkan mit seinen schweren Sturmböen der Windstärke 10 bis 11, ging gegen 17 Uhr über Bissendorf ein schweres Gewitter mit Starkregen und Starkhagel nieder. Am Bissendorfer Amtshaus hob der Orkan Seitenteile des Daches an, worauf Dachziegel auf parkende Autos fielen. Es entstand Sachschaden. Die Einsatzstelle wurde gesichert und mittels der Drehleiter der Gemeinde Wedemark die überstehenden Dachziegel entfernt. Hierzu musste die Landesstraße L 383 für kurze Zeit von der Polizei voll gesperrt werden, um die Drehleiter in Stellung bringen zu können.

Im Pinkvoßhof fiel eine Tanne auf ein Dach eines Wohnhauses. Die Feuerwehr beleuchtete die Einsatzstelle und entfernte die Tanne mittels Traktor samt Arbeitskorb. Da Teile des Daches während des Starkregens offen lagen wurden weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen, um kein weiteres Wasser eindringen zu lassen. Die Kettensägenführer trugen den ganzen Abend während ihrer gefährlichen Arbeit den kompletten "Waldarbeiter Schutzanzug", mit Schnittschutzhose, Jacke und Helm.

Amtshaus: DLK Einsatz

In der Straße am Johannisgraben lösten sich Dachziegel an einem Wohnhaus und stürzten auf den Gehweg vor dem Haus. Auch hier wurde der Dachbereich mittels Steckleiter gesichert und anschließend die Einsatzstelle an den Eigentümer übergeben. Da die Einsatzkräfte nun schon einige Stunden im Einsatz waren, wurde im Feuerwehrhaus Verpflegung gereicht. Die "Verpflegungswarte" zauberten innerhalb von 30 Minuten 100 belegte Brötchenhälften hervor, welche auch dankbar angenommen wurden. Immerhin kamen einige Einsatzkräfte direkt von ihrem Job in den Sturmeinsatz - ohne Zwischenpause.

Am Wietze Strand in Bissendorf / Wietze stand eine PKW Doppelgarage einige Zentimeter untere Wasser. Der Starkregen konnte nicht so schnell abfließen und lief durch das Gefälle vor die Garage - und sammelte sich dort. Der Eigentümer rief die Feuerwehr, welche aber nicht einzugreifen brauchte. Das Oberflächenwasser versickerte nach einiger Zeit selbst.

Wietze Strand: vollgelaufene Garage

In der Straße Wietze Aue fielen mehrere Bäume auf den Straßenbereich und beschädigten dabei einen Holzzaun. Auch hier wurde der Straßenbereich mittels Motorsägen, innerhalb von 15 Minuten, geräumt. Auf dem Rückweg von diesem Einsatz wurden weitere Straßenbäume aus dem Verkehrsweg entfernt.

Wietze Aue: zerstörter Holzzaun

Gegen 20:30 Uhr fiel eine mächtige Fichte auf ein Wohnhaus in der Straße Wietze Aue. Der ca. 20 m lange Baum war auf dem Giebel des Wohnhauses gestürzt. Die Ortsfeuerwehr beleuchtete die Einsatzstelle und entfernte den Baum mittels Motorsägen und Leinen. Für diese Einsatzmaßnahmen musste die Straße Wietze Aue für ca. 30 Minuten voll gesperrt werden. Am Wohnhaus entstand beträchtlicher Sachschaden am Dachstuhl.

Wietze Aue: Fichte auf Haus

Gegen 22:30 Uhr waren sämtliche Sturmeinsätze abgearbeitet. Insgesamt wurden 13 Einsatzstellen angefahren, erkundet und die notwendigen Maßnahmen getroffen. Sämtliche Feuerwehrfahrzeuge wurden anschließend gesäubert und einsatzbereit bestückt, sodass sich die Ortswehr abmelden konnte.

Nach einem Erfrischungsgetränk im Feuerwehrhaus wurden die Einsatzkräfte in den verdienten Feierabend entlassen.

Nachtrag: Am 19.1.2007 gegen 10:18 Uhr wurde die Ortswehr erneut zu einem Sturmschaden in den Sandornweg nach Bissendorf Wietze - und gegen 10:58 Uhr in den Lohwiesenring nach Bissendorf gerufen. Bei insgesamt 5 Einsätzen an diesem Tag wurden Bäume entfernt.

weitere Fotos:

Dachziegel droht zu stürzen Füas im Einsatz Wietze Aue Pinkvoßhof Verpflegung im FF Haus

Eingesetzte Kräfte FFw Bissendorf

TLF 16/24 Tr : 3 Einsatzkräfte
LF 8/6 : 9 Einsatzkräfte
RW 1 : 3 Einsatzkräfte
MTW : 8 Einsatzkräfte
GW-G : -
Polizei Mellendorf
Bauhof Personal

Im Einsatz insgesamt: 36 Einsatzkräfte

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