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08.08.2009 VFDU Osnabrück 2009
+++ Deutsche Meisterschaft der Unfallrettung ; Teil 2 +++
Die eigentliche Bedienung der hydraulischen Schneid- und Spreizgeräte im Einsatz übernahm stets der Angriffstrupp (Tool). Der Tooltrupp übernahm von der Inbetriebnahme der Rettungsgeräte bis hin zum schneiden, kuppeln und spreizen am Fahrzeug die Öffnungsaufgaben. Nach Anweisung des Leader , ggf. durch anzeichnen der Schnittmarkierungen, wurden die Rettungsmittel eingesetzt, angekuppelt und dann zum Raumschaffung eingesetzt. Eine enge Absprache mit dem Medic im Fahrzeuginneren war dabei äußerst professionell anzuschauen. Der Tooltrupp zog immer ausreichend Schlauch von den Haspeln um einen optimalen Arbeitsradius um die Fahrzeuge zu erreichen. Die Singlekupplung gehört bei den hydraulischen Rettungsgeräten in Deutschland inzwischen zum Standard und sollte überall nachgerüstet werden.
Zu beobachten in den einzelnen Übungen war die intensive Kommunikation zwischen den Teammitgliedern. Kurzes antreten, klare Befehle des Leader in persönlicher Ansprache der Trupps, laute Informationen über Aktivitäten am Fahrzeug ("Wir schneiden"), sowie das reden mit dem Unfallopfer waren sehr anschaulich und für ehrenamtliche Verhältnisse sehr professionell. Selbst eine teilnehmende Gruppe aus Rettungsdienstmitarbeitern zeigte starke kommunikative und technische Leistung. Die konsequente Aufgabenzuteilung der Trupps am Fahrzeug trug ihren Teil dazu bei, das die Rettungen optimal verliefen. Kein Gruppenmitglied stand herum oder langweilte sich. In allen Gruppen waren die Fachleute am Werk, alles eingespielte Teams.
Der Einsatz eines Saftey Man an der Einsatzstelle hat sich bundesweit durchgesetzt: Stabilisieren des Fahrzeugs mit Holz und Holzkeilen, anbringen des Kantenschutz mittels Kunststoffklemmen, das fegen der Glasscherben unter das Auto, Sitzkontrolle der Holzkeile oder das aufräumen der Einsatzstelle wurden bei allen Gruppen beobachtet. Dies diente dem Eigenschutz, um Verletzungen zu vermeiden und wurde positiv von den Schiedsrichtern bewertet.
Die VFDU legt bei den Vergleichswettbewerben einen großen Wert auf Praktikabilität. Alle bewerteten Tätigkeiten sollen den Feuerwehren auch im Praxiseinsatz draußen auf der Landes- oder Bundesstraße helfen, Unfallopfer besser und verletzungsmusterangepasster zu retten. Alle teilnehmenden Feuerwehren haben diese Gelegenheit genutzt, um gemeinsam dazuzulernen. Geschadet hat es keiner Feuerwehr !
Die Durchführung des Standard Pit (20 Minuten) und der Rapid Pit (10 Minuten) gilt in der Unfallszene als echte Herausforderung. Auf dem Wettbewerb in Osnabrück 2009 waren sehr wenige erfolgreich Personenrettungen zusehen. Dies war auch nicht Primärziel. Das medizinische und technische Vorgehen der einzelnen Gruppen bei den Pits stand im Vordergrund.
Zwischen den einzelnen Übungsplätzen war eine kleine Messe aufgebaut. Die Firmen Weber, Lukas, S-Guard, Henkel und der Verein @Fire hatten Stände aufgebaut, um den Zuschauern in den Pausen ihre Produkte und ihr Engagement schmackhaft zu machen.
Im Heavy Rescue Training zeichnete sich am Nachmittag (nach einigen Probedurchgängen und Versuchen) eine Lösung ab. Mit aneinander verbundenen großen Holzbohlen und großen Hebekissen konnte die Last des Krans vom Wagen entfernt werden. Der Wagen wurde rausgezogen und mit einem Lukas Kombigerät fachmännisch zerlegt. Die Paratech Bedieneinrichtungen und die Abstützsysteme haben hervorragend funktioniert und die Last des Krans stabil gehalten.
Ein Patientenschutzsystem wurde von Jan Südmersen am PKW befestigt und gleich ausprobiert und dokumentiert. Nach getaner Arbeit beim Heavy Rescue Training wurden die eingesetzten Materialien zurück gebaut und verstaut. Dank an dieser Stelle an die BF Osnabrück, Irakli West und Paratech für den Workshop Heavy Rescue Training. Alle Teilnehmer haben frei nach dem Motto : "gemeinsam lernen" etwas mitgenommen.
Ein weiterer Diskussionspunkt in den vielen Fachgesprächen an diesem Tage: Die vom ADAC geforderte Rettungskarte für jedes Fahrzeugmodell. Kritische Äußerungen der Fachleute und Fahrzeugindustrie wurden ebenso geäußert, wie Zustimmung seitens der Feuerwehr. Die Fahrzeugindustrie sträubt sich zu teilen, die Politik möchte das Rettungskarten-Modell gerne einführen. Fazit war: Man wird sehen was die Zukunft bringt ! Hoffentlich zum Vorteil der Unfallopfer ….
Nachdem alle Übungen beendet waren, konnte die Siegerehrung durchgeführt werden.
Gewonnen hat als beste Manschaft : 1. Kaltenkirchen 2. Mönchengladbach 3. Neuburg
Da die Wettbewerbe als Deutsche Meisterschaft gewertet werden, wird Kaltenkirchen (SH) am 21.- 24. Oktober die Bundesrepublik Deutschland bei den Weltmeisterschaften der PKW Unfallrettung in Frankfurt am Main vertreten.
Der Tag endete für Holger Bauer mit dem Gefühl viele neue Eindrücke, Ideen und Vorgehensweisen gesehen und verfolgt zu haben. Die bundesweiten Freunde in der "Unfallszene" hatten an diesem Tag ihren Teil durch Dikussion, Praxis und Erfahrungsaustausch dazu beigetragen.
In Zukunft gilt es, dass neu erlernte in der Stüzpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel einzubringen, um als Multiplikator für die örtlichen Einsatzkräfte das Wissen zu teilen. Für Fragen und Anregungen steht Holger Bauer jederzeit zu Verfügung...
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© Bild,Text: Fachautor Holger Bauer
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