Hochglanzkulisse BF Frankfurt - Teil 2
+++ Hightechlösungen und clevere Technik +++
Der Löschzug in Frankfurt wird aus einem ELW1 auf Vito geführt. Der C-Dienst nimmt nach Alarmierung den Alarmausdruck in Empfang und rückt zur Einsatzstelle aus. In der Fahrzeughalle sind die üblichen großformatigen Stadtkarten und etwaige Feuerwehrpläne der Einsatzobjekte in Ordnern an der Wand angebracht und jederzeit griffbereit für den Zugführer.
Die Zentrale-Leitstelle der BF Frankfurt am Main befindet sich im ersten Obergeschoss der Hauptfeuerwache. Im von Glas offen gestalteten Raum sitzen die Disponenten an den Plätzen mit allen notwendigen Hilfsmitteln. Im Vorraum befindet sich ein Stabsraum für den Katastrophenschutz. Fest besetzte Führungsfunktionen (S1- S6) sind dauerhaft namentlich mit Personal hinterlegt - im Realfall tritt der Stab umgehend zusammen. Alle Lokalitäten wirken vorstrukturiert und (auch inhaltlich und fachlich) auf dem aktuellen Stand der Technik.
Im Untergeschoss ist die Atemschutzwerkstatt untergebracht. Das säubern und warten der genutzten Isoliergeräte und Masken wird von eigens qualifiziertem Personal vorgenommen. Ein Rollsystem für Gitterboxen unter der Raumdecke sorgt für leichten Transport der AGT Masken und Tragegestelle ….und erleichtert zudem die Arbeit. Alle AGT Geräte sind im Computer erfasst, ein Lagerraum für Ersatzteile und Austauschgeräte schließt sich der Werkstatt an. In der "PA Montageinsel" werden die gewarteten Geräte endmontiert und einsatzbereit zusammengefügt.
CSA Säuberungsanlage, Prüfköpfe (am Prüfstand) und Flaschenfüllanlage für 12 Flaschen parallel, sowie Edelstahlarmaturen zum säubern verschmutzter Utensilien sind natürlich vorhanden. Die gesäuberten Masken werden in Kunststoffbehältern transportiert und den Wachen zu Verfügung gestellt. Die Frankfurter Masken-Verpackung besteht aus wendbaren Textilbeuteln, welche je nach Benutzung auf rot (dreckig) oder grün (sauber) gedreht werden können. Sehr praktische Handhabung, welche auch schon in der Wedemark gesichtet wurde.
Auf der Hauptwache sind etliche Sonderfahrzeuge und Wechselladesysteme stationiert. Zu den Sonderaufgaben wird das benötigt Personal speziell im Unterricht geschult, sodass jederzeit ausreichend Einsatzkräfte im Dienstbetrieb sind. Neben dem RW-Schiene, dem Großtanklöschfahrzeug (GTLF), GW-Atemschutz, GW-Umweltschutz, den Abrollbehältern- Bau/ -Gefahrgut / -Schlauch ist auch ein Druckbelüfter für Tunnelanlagen auf Atego (Ziegler) auf der Wache vorhanden.
Als Besonderheit kann man das Löschunterstützungsfahrzeug 60 (LUF 60) bezeichnen. Das auf Kunststoffketten, ähnlich einem kleinen Panzer, fahrende Löschgerät kann Wasser in einem Träger- Luftstrahl ca. 60 m weit tragen. Kühlung und Löschung bei Tunnelbränden ist somit aus sicherer Entfernung realisierbar. Das Wasser wird dabei fein verstäubt, um maximale Kühlwirkung (über die kleine Tröpfchengröße und damit verbundene Wärmebindung) zu erzeugen.
Der Abrollbehälter (AB) - TH Bau beinhaltet alles was da Thema abstützen und stabilisieren an der Einsatzstelle benötigt. Neben ordentlich Rüstholz jeglicher transportabler Größe, sind pneumatische Stabilisierungs-Systeme (Holmatro) vorhanden. Etliche Holz- und Metall-Handwerkzeuge, Metallabstützung (Peri Multiprop 250) und Elektromaterial sind auf dem AB leicht erreichbar verladen.
Die Drehleitern der Art DLK 23/12 CC von der Firma IVECO Magirus besitzen neben einer lenkbaren Nachlaufachse, einen GEKO Stromgenerator und Vario-Abstützung (MAGIRUS). Ansonsten fällt das Fahrzeug nur durch die drei Achsen des Fahrgestells auf. Der 4-teilige Leitersatz ist mit einer Schleifkorbtrage und Tragegestell für die FW Trage komplettiert.
Der gesehene Fahrzeugpark der BF Frankfurt gibt natürlich nur einen sehr kleinen Ausschnitt wieder. Dennoch ist klar erkenntlich, dass keinerlei Kosten gescheut wurden, um die Effektivität der Einsatzmittel nachhaltig zu verbessern. Das eingesetzte Personal soll es so einfach wie möglich haben ! Natürlich werden auch in Frankfurt die Kosten / Nutzen Analysen durchgeführt ...allerding scheint es, dass zumindest bei sinnvollen Maßnahmen (auch wenn sie Geld kosten) zugunsten der Einsatzkräfte entschieden wird.
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© Bilder,Text: Holger Bauer
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