Die Übungen
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20.11.2010 Heißausbildung, Teil 2
+++ Viel Rauch im Brandhaus, korrekte Techniken führen zum Erfolg +++
Die Atemschutztrupps konnten während der Übung mit Wasser am Rohr praktische Erfahrung sammeln. Das kühlen der heißen Brandgase unter der Decke des Brandraumes stand dabei im Vordergrund der Heißausbildung. Die Trupps suchten die vermisste Person, mußten aber immer mit Störungen rechnen. So legte der Ausbilder auf den Treppen Europalletten als Hindernisse aus, oder versteckte die Personen unter Fenstern und Nieschen. In der ersten Übung wurde zudem eine Anleiterbereitschaft (als zweiter AGT Rettungsweg) über Balkon hergestellt. Die beiden Personen wurden gerettet.
In der Nachbesprechung der ersten Übung wurden nochmal die Grundtätigkeiten bei Innenangriff angesprochen. Alle Beteiligten konnten ihre gemachten Erfahrungen austauschen und die vorausgegangene Übung Revue passieren lassen. Nach kurzer Ruhephase wurde das zweite Szenario aufgebaut und entzündet.
2. Übung: Neue AGT Träger drangen über den Haupteingang des Hauses ein. Die Rauchgrenze befand sich danach schon hinter der Hauseingangstür. Die Rollschläuche wurden in Angriffsrichtung ausgebracht und die Trupps gingen in gebückter/ kriechender Haltung in das Gebäude vor. Alle AGT Trupps wurden von der Atemschutzüberwachung aufgenommen und einem Monitoring unterzogen. Eingang in das Gebäude , Ziel an und Ausgang wurden dokumentiert und zwischendurch die Drücke der einzelnen Trupps abgefragt. Zu jeder Zeit stand außerhalb des Gebäudes ein Sicherungstrupp zu Verfügung, um im Notfall eingreifen zu können.
Bei der zweiten Übung zeigte sich, dass Personen nicht so leicht gefunden werden können, wie vermutet. Bei Nullsicht und tasten mit der Linken Handregel (LHR) oder Rechten Handregel (RHR) können schon Fehler auftauchen. So fanden die Trupps eine Personen erst bei der dritten Suche in einem Raum. Eine Puppe unter einer Treppe wurde sehr spät gefunden. Die Sensibilisierung auf das Verhalten bei der Suche nach vermissten Personen wurde in der Nachbesprechung nochmals erörtert. Das Fühlen mit dem verlängerten Arm (mit Axt) ist Übungssachen und Bedarf etwas "Gefühl" und Praxis, sodass Gegenstände / Personen / Treppenabgänge geortet werden können.
Das mitgebrachte Brennmaterial indessen erzeugte beiden Übungen ausreichend Brandrauch. Immer wieder konnte im Haus, bei geschlossenen Fenster, der austretende Rauch in Schwaden gesichtet werden. Die Trupps hatten bei den Personen suchen auch immer den Auftrag die Querlüftung des Hauses durchzuführen. Hierbei soll der entstandene Rauch aus dem Haus heraus geleitet werden, um so bessere Sicht für die AGT Träger zu bekommen.
Ein Möglichkeit die bessere Sicht schneller zu bekommen ist, das Hohlstrahlrohr mit breiten Fächer aus dem Zimmerfenster spritzen zulassen. Die Rauchpartikel im Raum werden durch den Wasserstrahl aus dem Zimmer nach draußen gerissen, man nutzt quasi das Injektorprinzip um den Rauch aus dem Zimmer zu transportieren. Eine effektive Methode wie anschaulich in der Praxis vorgeführt wurde.
In der 3. Und 4. Übung wurden die erlernten Fähigkeiten vertieft und gefestigt. Immer wieder war das nachziehen des Schlauches in das Haus durch einen zweiten Trupp gefordert. Ob Brandbekämpfung im Obergeschoss oder Zugang durch das Treppenhaus in den Keller, immer berichteten die Trupps vom notwenigen und aufwendigen chlauchmanagement. Die Schläuche waren mit Wasser sehr schwer und unhandlich und immer wieder blieben Schläuche an den Kupplungen hängen. Einige Trupps beschäftigten sich (gefühlt) vielmehr mit ihrem Schlauch, als mit der Personensuche.
Als positiv kann man die Einführung der Helmlampen in den letzten Jahren beurteilen. Unterschiede im Handling zu getragenen Handlampen waren im Praxistest der Brandhauses in Faßberg klar erkennbar. AGT Trupps mit Helmlampen hatten die Hände zum Tasten und Arbeiten mit dem Schlauch frei, während Einsatzkräfte ohne Helmlampen neben den Schlauch auch noch mit der Handlampe zu kämpfen hatten. Zumindest die Bissendorfer Einsatzkräfte könnten sich ein Arbeiten ohne das Hilfsmittel Helmlampe Heute nicht mehr vorstellen !
Die 5.Übung stellte an diesem nassen und regenrischen Tag die letzte Herausforderung dar. Die drohende Dunkelheit ließ die eingesetzten Kräfte gegen 16 Uhr alle Übungen beenden - und die Einsatzmittel wurden rückgebaut. Mit einem großen Dank an Günther Müller verabschiedeten sich die Wedemärker und traten die Heimreise an.
Im Feuerwehrhaus Elze wurde nach getaner Arbeit ein gemeinsames Abendessen eingenommen. Gegen 20:30 Uhr waren alle Bissendorfer Kräfte wieder in Standort. Nach Säuberung der Fahrzeuge konnte dann der Dienst beendet werden.
Die Ausbildung im Brandhaus hat allen Teilnehmern die für den Realeinsatz notwendigen praktischen Erfahrungen gebracht. Es wird sicher nicht der letzte Ausbildungsdienst in Faßberg gewesen sein !
+++ Dank an dieser Stelle an Günther Müller für seine Ausbildung im Brandhaus und die intensiven Nachbesprechungen. Die Tipps werdenden AGT Trägern im Einsatzdienst sicher helfen :o) +++
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© Bilder,Text: Holger Bauer
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