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Teil 2: Bomberos Palma
+++ Fahrzeuge, Leitstelle, Übungsanlagen +++
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Die für 16 Großfahrzeuge geplante Fahrzeughalle erscheint nicht nur von außen als sehr großzügig - Sie ist auch von Innen extrem Groß. Mit Absauganlage, Luft und Elektroversorgung ausgestattet, liegen auch hier europäische Standards vor. Die Fahrzeughalle steht in den Frühlings- und Sommermonaten oft offen. Die hohen Außentemperaturen > 30 Grad machen sich positiv bemerkbar … dennoch sind Sektionaltore mit transparenten Kunststoffgläsern verbaut, um im Winter die Halle schließen zu können. Die persönliche Schutzausrüstung der Einsatzkräfte ist in separaten Räumen auf dem Alarmweg gelagert.
Im Obergeschoss der Feuerwache sind neben der Leitstelle auch die Unterkünfte der Mannschaften und die Büros der WAL beheimatet. Glaswände und der Sonnenschutz dominieren von außen gesehen die Erscheinung der Wache. Ein kompletter kleiner Sportplatz wurde in die Wache integriert, sodass Dienstsport an der frischen Luft und unter sonnigem Himmel durchgeführt werden kann. |
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Jeder WAL führt ca. 15-20 Einsatzkräfte in seiner Verantwortung und sorgt für den störungsfreien Einsatz- und Dienstablauf. Der Schreibkram nimmt auch in Spanien zu und führt nicht immer zu freudigen Erlebnissen, so die Aussage von WAL Andréu. Die lokale Leitstelle im separaten Raum soll nach der schlussendlichen Ausbaustufe über zwei Disponentenplätze verfügen. Ein Arbeitsplatz wurde schon in Betrieb genommen, für einen zweiten standen die Utensilien schon am Nebenplatz. Insgesamt prägte sich der Eindruck, dass sich die Einsatzkräfte bei der Einrichtung der Infrastruktur etwas Zeit lassen. Immerhin gibt es im Palma noch eine zweite Haupt- Leitstelle im Redundanzbetrieb, sodass von dort Einsätze übernommen und abgearbeitet werden können. Der Leitstellendisponent verfügt über analogen Mehrbereichsfunk,eine TETRA Ausbaustufe ist in Palma aktuell nicht in Planung.
Die vier Feuerwachen in Palma sind zuständig für ihre vier Wachbezirke. Jeweils zwei Wachen arbeiten auf einem eigenen Funkkanal, umschalten zu den Kollegen der anderen beiden Wachen ist nach Bedarf jederzeit möglich. Der Disponent verfügt am Arbeitsplatz über manuelles Kartenmaterial, aber auch Google Earth ist im Leistellenrechner hinterlegt und jederzeit abrufbar. Bei Alarmmeldung kann über Google Earth sofort die Lokalität ermittelt werden, die manuelle Karte ist dann nicht mehr notwendig. Die Einsatzfahrzeuge sind mit GPS System und Navigationsgerät ausgestattet, sodass die Anfahrt zur Einsatzstelle bekannt sein dürfte. Allerdings macht die Ausfahrt auf den Autobahnring und der nach 200 Metern folgende Kreisel (Rotondo) öfters Probleme. Unachtsame Verkehrsteilnehmer überhören gern die Mehrklanghörner der Einsatzfahrzeuge und verursachen oftmals unnötige Stops der Großfahrzeuge. Auch zu Wegeunfällen zum Einsatzort ist es desöfteren in Palma schon gekommen.
Der Fahrzeugpark der Großfahrzeuge der BF Palma, bestehend aus Fahrgestellen von Mercedes und Scania, mutet südländischer Natur. Mit Scania hat man gute Erfahrung gemacht, wird aber in Zukunft auch weiterhin auf Mercedes setzen. Ein zweigleisiges System. In der Halle stehen neben einer Scania DLK 13-9 mit Senkrechtabstützung für die Altstadt von Palma, auch eine Scania DLK 23/12 mit Metz L32 Aufbau. Es fällt auf das gerade die Hubrettungsgeräte (Drehleitern) auf Scania Fahrgestellen mit Metz Leiterpark aufgebaut sind. Auch der Teleskopmast ist auf Scania 260 Fahrgestell hergestellt.
Neben den Großfahrzeugen sind einige Kleinalarmfahrzeuge auf der Wache stationiert. Türöffnungen oder Bagatelleinsätze füllen selbstverständlich auch in Palma die Einsatzbücher - wie auch ca. 5000 weitere Einsätze pro Jahr im Einsatzbuch stehen, wohlgemerkt ausschließlich Feuerwehr !
Im Erstangriffsfahrzeug sind 5 Atemschutzgeräte verbaut. 4 in Fahrtrichtung, ein Gerät für den Gruppenführer. Sämtliche Atemschutzgeräte sind vom Hersteller Dräger, Normaldruckgeräte 300 bar. AGT Masken werden natürlich geprüft und anschließend in Plastikbeutel eingeschweißt. Bei PKW Unfällen setzt die Feuerwehr auf LUKAS hydraulische Rettungssätze auf mehreren Einsatzfahrzeugen. Technik wie in Deutschland mit gleichen Leistungsmerkmalen. Die Schlauchverbindungen der farblichen Wasserschläuche sind mit 3 Knacken versehen, also nicht wie in Deutschland Storz.
Auf dem Gelände befindet sich parallel zum Tagesgeschäft die Academy der Feuerwehr Palma. Auszubildende zum Feuerwehrmann/-frau befanden sich gerade beim Schwimmtraining im Schwimmbad. Das ca. 20 Meter lange Schwimmbecken beinhaltet auch einen 10 m tiefen Tauchbereich, indem die Taucher der Wehr ihre Übungen abhalten können. Da Palma am Meer liegt wird auf die Schwimmausbildung und die dazugehörige Rettungsdienstausbildung großen Wert gelegt.
Auf dem Hof der Feuerwache sticht sowohl der 10-stöckige Übungsturm aus Beton, als auch die Container für die Heißausbildung der Einsatzkräfte ins Auge. Die gasbefeuerten Brandcontainer waren zum Besuchszeitpunkt noch nicht in Betrieb genommen, holzbefeuerte Container wären von der örtlichen Genehmigungsbehörde aber aus Grund der Nähe der Wohnbebauung (und dementsprechend Rauch) nicht genehmigt worden. Die Höhenrettungsgruppe der BF hat zudem die Möglichkeit an der Außenseite des Übungsturmes bis auf ca. 15 m hoch zu kletter. Dementsprechende Apparaturen sind außen an der Wand angebracht.
Weiter lesen im Teil 3 ...
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