Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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02. 07.2011 Rescue Challenge, RC11-Sinntal

+++ Deutsche Meisterschaften der Unfallrettung in Hessen +++

Einsatz der Feuerwehr XY " Verkehrsunfall, eingeklemmte Person " so lautet mehrmals am Tag die Einsatzmeldung für Feuerwehren weltweit. Aber nicht nur Ausbildungsfilme, oder Bücher bereiten sinnvoll auf den Ernstfall VU vor - die praktische Ausbildung und der Erfahrungsaustausch unter den Rettungskräften ist für den Realfall unerlässlich. Am ersten Juli Wochenende fanden die Deutschen Meisterschaften der Unfallrettung in Osthessen statt. Holger Bauer war dabei:

Im schönen Sinntal, bei Bad Brückenau, veranstaltete die FF Mottgers die jährlichen Vergleichswettbewerbe. Die fünfte Veranstaltung der VFDU-Serie stand unter dem Motto " …miteinander aus der Erfahrung lernen… " und zog viele interessierte und fachkundige Feuerwehrleute aus Nah und Fern an.

Zum Jubiläum hatte die Wehr sich bereiterklärt den Wettbewerb auszurichten und die nötige Infrastruktur bereitzustellen. Auf zwei Wettkampfbahnen wurden an zwei Wettkampftagen unzählige Unfallszenarien aufgebaut und von den Rettungsteams abgearbeitet. Im Beiprogramm gab es eine Abendveranstaltung und tagsüber einige Informationsaktionen um das Thema Unfallrettung.

Rescue Challenge 2011 Sinntal

Die notwendigen Einsatzmittel für den Wettbewerb wurden von den Rettungsgeräteherstellern Weber und LUKAS zu Verfügung gestellt, etwaiges Sondermaterial der einzelnen Teams durften mitgebracht und eingesetzt werden. Neben den VFDU Schiedsrichtern und dem Aufbauteam wurden Videos von draußen direkt in das FF Haus auf Videowände übertragen. Etliche hundert Zuschauer verfolgten indessen draußen die Wettbewerbe.

Die einzelnen Wettkampfszenarien gliederten sich in 10 Minuten (Rapid) und 20 Minuten Übungen (Standard). Insgesamt traten 17 Mannschaften zum Wettbewerb an. Alle gemeldeten Teams mußten beide Übungen durchlaufen.

TRT Mönchengladbach

Neben dem Handling der hydraulischen Rettungssätze waren eine Vielzahl gute bis sehr gute Ideen und Vorgehensweisen zu sehen - und natürlich auch zu lernen:

Der Innere Retter (Medic) fokussiert sich auf den zu rettenden Fahrzeuginsassen und informiert aus dem Fahrzeug heraus die Retter über etwaige anstehende Gefahren (z.B. nicht ausgelöste Airbag-Komponenten). Sollte kein direkter Zugang zum inneren des Fahrzeugs vorhanden sein wird mit der äußeren Betreuung des Patienten angefangen, solange bis eine Erstöffnung geschaffen wurde. Ziel des Medic ist es, dem eingeklemmten Fahrer schnellstmöglich eine individualmedizinische Betreuung (Erstversorgung) zukommen zu lassen. Tipp für die Praxis: Schnellstmöglich Erstöffnung schaffen, um den Rettungsdienst Zugang zu Patienten zu ermöglichen. Öffnungen schaffen, zersplitterte Fenster nutzen und zeitnah Stifneck anlegen oder Kopf fixiwren. Prüfung der Vitalfunktionen (3A, BAK) versteht sich von selbst.

PKW Unfallrettung

Der Gruppenführer (Teamleader) hat schon mit den ersten Blick auf das Unfallfahrzeug eine Rettungsmöglichkeit und Vorgehensweise zur Menschenrettung im Kopf. Dieser Plan A wird mit klaren und verständlichen Ansagen/Befehlen an das Rettungsteam umgesetzt. In Abstimmung mit dem Notarzt wird der Rettungsmodus besprochen und die notwendigen Maßnahmen zügig vorgenommen. Immer im Hintergedanken: 20 Minuten Rettungszeit nach Golden Hour of Shock. Sollte der Plan A nicht funktionieren muss der Gruppenführer jederzeit in der Lage sein, einen Plan B oder C aus der Tasche zaubern zu können. Diese Flexibilität der Vorgehensweisen, die optimale individualmedizinische Betreuung, sowie der maßvolle Zeitansatz einer Rettung garantiert dem eingeklemmten Patienten eine verbesserte Überlebenschance ! Natürlich kann nicht jeder Patient gerettet werden, aber die Mortalität sinkt mit der optimal arbeitenden Rettungsmannschaft !

Materialschlacht

Beim Glasmanagement gab es klare Unterschiede zwischen den Zeitabläufen. Während beim Standard Pit (20 Minuten Rettung) die Scheiben (soweit vorhanden) abgeklebt und entnommen wurden, war beim Rapid Pit (10 Minuten Rettung) die einfache Zerstörung der Scheiben, unter Einsatz eines Softcovers von innen erkennbar. Der zeitliche Druck der Rettung (z.B. Crashrettung) ließ ausschließlich Zeit für die nötigsten Sicherungsmaßnahmen für Retter und Insassen. Im Realeinsatz kann eine solche Situation durchaus vorgefunden werden, sind doch besondere Einsatzbedingungen auf Landes- und Bundestraßen durchaus anzutreffen.

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