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23.09.2012 Exkursion : Feuerwehr Manavgat
+++ Speziell: Feuerwehr außerhalb der europäischen Grenzen +++
Oftmals ist der Anspruch Deutscher Feuerwehrleute enorm groß. Europäische Fahrzeug-Normung verspricht Austauschbarkeit, genormte Feuerwehrtechnik spiegelt meist den aktuellen Stand der Technik wieder. Minimale Rettungszeiten bei eintreffen einer Gruppe, oder genau beschriebene Rettungsmechanismen bestimmen den Alltag vieler Rettungskräfte der Feuerwehren in Europa.
In der regional bedeutenden Kreisstadt Manavgat (Türkei) schlägt dem deutschen Auge die Feuerwehr zunächst nicht sofort ins Auge. In der ca. 90.000 Einwohner großen Stadt, an der Türkischen Riviera, ist die Feuerwehr eher in der zweiten Reihe der Bebauung zu suchen. Manavgats Lage als Handels und Tourismusstadt, etwa. 10 Km von der Küste des Mittelmeers entfernt, lässt die Feuerwehr nicht sofort sichtbar werden. Erst nach direkten Nachfragen nach der örtlichen Feuerwehr, wird man auf ein unscheinbares Grundstück an der Straße Hasan Fehmi Boztepe Cadessi hingewiesen. (Genauer Ort der Wache : 6029 Sk, Ecke 6023 Sk).
Vor Ort, zum Besuch der Feuerwache angekommen, zunächst pure Ernüchterung. Wie in den Olivenländer üblich, ein eher spartanischer Auftritt der örtlich zuständigen Feuerwehr. Natürlich Temperaturen größer 30 Grad, natürlich purer Sonnenschein und die anwesenden 5 Einsatzkräfte sitzen entspannt auf einer klapprigen Bank vor dem Feuerwehrgebäude. Wie in der Türkei öfters zu sehen ist der allgemeine Zustand der Wache für Europäer eher renovierungs- bzw. gewöhnungsbedürftig.
Auf Nachfrage kann keiner der Einsatzkräfte englisch, sodass die Verständigung mit dem Leiter der BF Wache mit Händen und Füßen geschehen muss. Das Grundstück besteht aus einem eigentlichen Wachgebäude für die Rettungskräfte, dem Fahrzeugunterstand für 5 Großfahrzeuge , so wie aus einigen Wirtschafts- und Abstellgebäuden.
An dem Wachgebäude ein großes Schild mit der Aufschrift ITFAIYE MÜDÜRLÜGÜ. Die Notrufnummer ist erstaunlicherweise auch hier die aus Europa altbekannte 112 . Die Feuerwehr (ITFAIYE), der Rettungsdienst (Ambulance), sowie die Polizei & JANDARMA sind über diese Rufnummer zu erreichen.
Die Manavgat Belediyesi (Gemeinde Manavgat) hält bei den hohen klimatischen Außentemperaturen natürlich ausreichend Löschwasser zu Verfügung. Mehr als 13.000 Liter sind auf den drei Tanklöschfahrzeugen (Tanks) der Feuerwache vorrätig. Die beiden Tanks der BF Wache alleine fassen 2 x 6700 Liter Löschwasser. Die Ausstattung der Tanks, neben einer zweiteiligen Schiebeleiter und der Pumpe, ist eher dürftig. Das deutsche Blaulicht entpuppt sich hier als Rotlicht, mit dazugehörigem Wailsignal. Im chaotischen Straßenverkehr in der Metropole Manavgat muss man auffallen ! Atemschutzausrüstung (Flaschen und Masken) und Wasserwerfer sind in einfachen Staufächern eingelegt, oder aufgebaut und können jederzeit entnommen werden. Die immer staubige Umgebung, durch die klimatischen Verhältnisse beeinflusst, lässt sowohl Fahrzeug und Gerät dreckig und ungepflegt erscheinen. Die Männer auf der Wache geben sich aber sicher größte Mühe ihren Arbeitsbereich so sauber wie möglich zu halten, so die Aussagen.
Was auffällt ist der reine Ford Fahrzeugpark der Feuerwache. Bis auf ein FATIH Fahrzeug (ebenfalls ein Tank) sind sowohl die Drehleitern, als auch die Tanklöschfahrzeuge- Fahrgestell und Gerätewagen vom amerikanischen Hersteller Ford. Man hat wohl gute Erfahrungen damit gemacht.
Auf der Wache sind zwei Drehleitern unterschiedlichen Baujahrs stationiert. Beide auf Ford Fahrgestell, die neuere von beiden mit einem vierteiligen Leitersatz und einer Rettungshöhe von 28 Metern. Die vom Aufbauhersteller VOLKAN gelieferte Drehleiter besitzt eine dauerhafte Wasserführung zum DL-Korb, sowie eine Heckpumpe hinter dem Drehkranz. Schläuche werden auch direkt im Leiterkorb mitgeführt, sodass ggf. vom Korb aus, direkt zu Brandbekämpfung in Etagen eingestiegen werden kann.
Die beiden Tanklöschfahrzeuge von Ford fassen jeweils ca. 6700 Liter Wasser. Mit dem hinter der Fahrerkabine angeordneten Wasserwerfer kann das Löschmittel weiträumig und schnell ausgebracht werden. Wichtig bei den abgelegenen Einsatzstellen oder Flächen- und Buschbränden.
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© Bilder,Text: Holger Bauer
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