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05.10.2013 Exkursion: Bomberos Santa Ponça
+++ Nah an der Katastrophe - stark im Engagement, zu Besuch in Santa Ponça +++
Die Feuerwehren auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel Mallorca haben es im Jahr 2013 schwer. Anhaltende Trockenheit und Sonneneinstrahlung haben die Gebirgsregion Serra Tramuntana und die Insel in eine trockene Landschaft verwandelt. Immer wieder treten kleinere Buschbrände auf, aber die Katastrophe kam am Ende Juli.
Etliche tausend Hektar des Weltnaturerbes Serra Tramuntana verbrannten in den letzten Juli Wochen 2013 durch Unachtsamkeit eines Anwohners. Er hatte Asche in die Landschaft gekippt, welche noch Glut enthielt. Ganze Berglandschaften verbrannten, unzählige Tiere kamen ums Leben die Naturlandschaft wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Es wird etliche Jahre, wenn nicht Jahrzehnte benötigen, bis die Landschaft ihren ursprünglichen Zustand wieder zurück bekommen wird.
Die Feuerwehren Mallorcas erhielten zur Brandbekämpfung Unterstützung vom Festland, um der Flächenlage her zu werden. Mit Löschflugzeugen und Helikoptern wurde in unwegsamen Gelände gelöscht, hunderte Feuerwehrleute auch vom Festland gingen an die Schmerzgrenze der körperlichen Belastbarkeit.
Ein zweiter größerer Brand bei Arta vernichtete Tage später ca. 480 Hektar Landschaft Mitte August, wahrscheinlich ebenfalls auf Brandstiftung zurückzuführen. Auch hier mußten Löschflugzeuge und Löschhubschrauber vom Festland aushelfen.
Die eingeteilten Einsatzkräfte der Bomberos aus dem Urlaubsort Santa Ponça kennen die Situation nur zu gut. In ihren 24 Stunden Schichten wurden si e während des Einsatzes im Bereich Andraxt mehrmals personell abgelöst. Eine anstrengende Löschaufgabe, ca. 15 Km vom eigenen Standort in District Calvia entfernt.
Die Feuerwache, direkt am Eingangskreisel von Santa Ponça (Avinguda del Rei Jaume ) , ist nicht zu verfehlen. Unauffälliges tiefergelegenes Gelände mit 4-toriger Feuerwache samt Sozialtrakt, 4.Etagen Übungsturm vor der Halle auf dem Außengelände - an der Haupteinfallsstraße. Neben dem offenen Übungsturm stehen genutzte PKW Übungsfahrzeuge und zwei alte ausgeschlachtete Drehleitern.
Auf direktes nachfragen komme ich mit den Bomberos von Santa Ponça ins Gespräch. Es sind 6 Berufsfeuerwehrleute auf der Wache stationiert, nicht gerade viele für deutsche Verhältnisse. Aber man ist in Spanien. Die Verhältnisse liegen im Ausland anders …
Den 6 Berufsfeuerwehrleuten in Santa Ponça (District Calvia) stehen zur Bewältigung der Aufgaben 5 Einsatzfahrzeuge zu Verfügung. Im Ausrückebereich sind neben der Autobahn MA-1 Richtung Andraxt auch ein großes Gewerbegebiet im Osten und eine Vielzahl von Hotels in der Stadt vorhanden. Santa Ponça hat ursprünglich ca. 11.000 Einwohner, im Sommer kommen etliche Zigtausend Touristen aus der ganzen Welt dazu.
Die begrenzte Anzahl der Einsatzkräfte kann im realen Einsatzfall natürlich auch nur begrenzt eingreifen, das ist klar, so die Aussage der Bomberos. Verstärkung wird sehr schnell notwendig und muss zum Teil weite Anfahrstrecken zurücklegen. So können weitere Rettungskräfte mit Sonderfahrzeugen schon etliche Minuten Anfahrt haben. Nach Palma sind es immerhin noch 20 Km Fahrstrecke auf der Schnellstraße.
Der vor der Wache aufgemauerte Übungsturm hat 3 Etagen plus Erdgeschoss und kann im Unterbereich verraucht werden. Feststoffbefeuerung zu Trainingszwecken ist nicht selten. Zu Anleiterübungen mit der DLK werden die Etagen benötigt, ansonsten entfällt jeglicher Luxus am Übungsturm. Eine behelfsmäßige Kletterwand ist mit ausgeführten Steinen aus einer Außenwand realisiert. So können auch Kletterübungen vor Ort stattfinden.
Auf dem Übungshof stehen zum Besuchzeitpunkt zwei ausgeschlachtete Drehleitern älteren Baujahres , an denen auch schon technische Hilfeleistung geübt wurde. Die Magirusleiter sieht mitgenommen aus und wurde schon seit längeren außer Dienst genommen. Die Drehleitern stehen direkt neben den TH Übungsfahrzeugen, allessamt Kleinwagen, bis auf eine alte Mercedes S-Klasse.
weiter im Teil 2...
© Bild,Text: Holger Bauer
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