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14.09.2014 Exkursion ...Der richtige Dreh
+++ Technik bei hydr. Rettungsgeräten muss funktionieren u. handhabbar sein +++
Die Feuerwehren werden tagtäglich zu Unfall-Hilfeleistungen auf Landes- Regionsstraßen und Autobahnen gerufen. Bei Verkehrsunfällen müssen unter Umständen Menschen mit Hilfe hydraulischer Rettungsgeräte aus Unfallfahrzeugen befreit werden - dabei kommt es essentiell auf optimale Technik - und deren korrekte Anwendung - an.
Wenn es um die Menschenrettung bei "VU eingeklemmte Person" geht, kommt es auf zeitliche eingeschliffene Abläufe und die effektiv eingesetzte Technik an. Mensch und Technik müssen interagieren, der Geräteführer am hydraulischen Rettungsgerät muss genau wissen was er tut, genauso wie der Einsatzleiter. Optimal abgestimmte, effektiv vorbereitete und aufbauende technische Ausbildung der Einsatzkräfte hilft dabei …
Unfallfahrzeuge im Verkehrsbereich liegen in Crashsituationen in Gräben, werden zwischen LKW eingeklemmt, wickeln sich um Alleebäume oder verbleiben in Sonderlagen (z.B auf dem Dach). Die Feuerwehren in Deutschland müssen sich auf jegliche Art von Einsatzlage vorab einstellen und vor Ort angemessen reagieren, um Menschenleben zu retten.
Die Feuerwehr Bissendorf/ Scherenbostel besitzt seit mehreren Jahren eine Standardeinsatzregel (SER) Verkehrsunfall, wonach nach AAO und der Lage am Einsatzort gehandelt wird. Bei Einsatzfällen kann je nach Lage von der Standardeinsatzregel abgewichen werden, um einen patientengerechteren Einsatzerfolg zu erzielen Allerdings muss vor einer Abweichung erstmal eine allgemeingültige, jedem Feuerwehrmann bekannte Regel vorhanden sein. Von nicht dokumentierten Einsatzabläufen - kann man auch schlecht abweichen ….
Grundsätzlich ist es immer bei Unfallsituationen sinnbehaftet, einen zweiten hydraulischen Rettungssatz an der Einsatzstelle (alarmiert) zu haben. Dieser sollte im Hintergrund in Bereitschaft stehen, um bei Erstrettungsmittel-Ausfall sofort bei Hand zu stehen.
Ein etwaiger Zeitverzug bei der technischen Rettung, bei Komplettausfall eines arbeitenden hydraulischen Rettungssatzes vor Ort, ist aus Sicht des eingeklemmten Patienten und der Einsatztaktik nicht vertret- und hinnehmbar. Dabei braucht nur eine Klinge des hydraulischen Schneidgerätes zu brechen - schon ist an weiterarbeiten nicht zu denken.
Verzögerungen bei der technischen Rettung sind aus medizinischer Sicht zeitkritisch, da die Behandlung von polytraumatisierten Personen präklinisch zügig und nachhaltig geschehen muss. Der anwesende Notarzt wird versuchen je nach Verletzungsmuster zeitnah in das Zielkrankenhaus seiner Wahl zu verlegen. Technische Verzögerungen sind dabei aus Sicht des Unfallopfers eher kontraproduktiv….
Nicht alle notwendigen medizinischen Maßnahmen sind auf der Straße an der Einsatzstelle möglich, sodass eine schnelle Stabilisierung, Immobilisierung und Abtransport gegeben sein muss. Eine wesentliche Verzögerung bei der techn. Rettung stört dabei und gefährdet unter Umständen den Einsatzerfolg - und damit den Patienten.
Die Lage des Unfallfahrzeugs ist bei Stabilisierungsmaßnahmen zu beachten. Grundsätzlich sollten alle Unfallfahrzeuge stabilisiert werden. Wegrollen, umstürzen, runterfallen oder umkippen des Unfallfahrzeugs sollte durch geeignete Maßnahmen mit Spanngurten, Rüsthölzern, Halteleinen, Schläuchen, Hebekissen oder anderem Einsatzmitteln (z.B. durch mechanische, hydraulische Abstützsystemen) entgegengewirkt werden.
Fahrzeuge sollten Lagestabilisiert bleiben, bis die Patienten aus Ihrer misslichen Lage befreit sind. Eine dauerhafte Kontrolle der durchgeführten Stabilisierungsmaßnahmen ist vor Ort zyklisch zu gewährleisten. In vorkommenden Ausnahmesituationen sollte der Einheitsführer jederzeit in der Lage sein, störende Gegenstände zum Zugang des Fahrzeugs zu entfernen.
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© Bild,Text: Holger Bauer
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