31.05.2016 Landunter : Gewitter ganz anders
+++ Unwetter: Starkregenereignis, Ehrenamtliche pumpen im Dauereinsatz +++
Das Tiefdruckgebiet Elvira hat Deutschland fest in der Hand gehabt. Heftige Gewitter, Starkregen und Gewitterböhen haben beträchtliche Schäden angerichtet. Auch Bissendorf war betroffen …
Der Dienstag Nachmittag zeigte sich für die Einwohner in und um Bissendorf extrem regenreich. Gegen 16:30 Uhr öffnete der Himmel sein Schleusen und ein nie gesehener heftiger Starkregen prasselte auf die Erde nieder. Angesagt vom Deutschen Wetter Dienst waren örtlich mehr als 30 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Die erste Alarmierung traf die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf-Scherenbostel gegen 16:50 Uhr. Ein Bewohner des Südeschfeldes meldete ca. 20 cm Wasser in seiner Garage. Die Ortsfeuerwehr fuhr mit dem Tanklöschfahrzeug an und half bei beim abpumpen der Wassermassen.
Parallel stürzten Wassermassen den Pinkvosshof und die Kuhstraße hinunter, sodass sich der Einsatzleiter Feuerwehr genötigt sah, die östliche Einfahrt in den Pinkvoßhof für den Fahrzeugverkehr zu sperren. Der MTW sperrte die Zufahrt, sodass Fahrzeuge nicht mehr in die anströmenden Wassermassen einfahren konnten.
Von der Regionsleistelle kamen per Funk immer weitere Einsatzmeldung aus dem Ausrückebereich Bissendorf hinzu. Etliche Einsatzstelle in Bissendorf, eine größere Einsatzstelle in Schlage-Ickhorst kamen hinzu. Der Einsatzleiter entschied einige Einsatzstellen vorab zu erkunden, um eine Prioritätsliste zu erstellen. Erst danach wurde nach Dringlichkeit von der Feuerwehr abgearbeitet.
"Teilweise stand das Wasser 40 Zentimeter vor den Hauseingangstüren", so ein Feuerwehrmann welcher in Einsatz war. Das Wasser drohte massiv in Häuser zu fließen und weitere Schäden anzurichten. Der Schaden konnte aber durch den Einsatz der Feuerwehr minimiert werden.
Die Einsatzleitung entschied Funk und Mobiltelefon dauerhaft zu besetzen, um alle Informationskanäle (auch zu anderen Stellen und der Leistelle) offen zu halten. Die Führungsassistenten der Wehr führten die Einsatzliste, hatten die Einsatzstellenübersicht und Fahrzeug- und Kräfteübersicht und konnten fallorientiert die Daten für den Einsatzleiter darstellen, anhand dessen die Führungskräfte handelten.
Im Verlauf des Einsatzes wurden weitere Feuerwehren nach Bissendorf zu Unterstützung beordert. Neben den Ortsfeuerwehren Brelingen, Hellendorf (mit weiteren Pumpen) und Wennebostel kam auch der örtliche Abwasserentsorger an einer Einsatzstelle zum Einsatz.
Etliche Hauseigentümer griffen notwendigerweise zur Nachbarschafts- und Selbsthilfe. In einigen Privathaushalten kamen privat beschaffte Wasserpumpen und Schläuche zum Einsatz, um im eigenen Keller Wasser abzupumpen. Dort wurde die Hilfe der Feuerwehr nicht benötigt. Grundsätzlich gilt:
Bei solch starken Regenereignissen sollte die Bevölkerung nicht in Unterführungen, Garagen oder Tunneln Schutz suchen. Überflutete und überschwemmte Keller sollten nicht betreten werden, um etwaige Stromunfälle zu vermeiden. Das einfahren/ gehen in Pfützen oder offensichtlich tieferliegende Arialen ist zu unterlassen, um sich nicht selber in Gefahr zu begeben.
Nach 8 Stunden und 13 Einsatzstellen auf der Bearbeitungsliste, beruhigte sich die Einsatzlage im Ausrückebereich am späten Abend. Die Einsatzstellen waren soweit abgearbeitet, die Meldelage seitens der Regionsleitstelle wieder ruhig. Alle Einsatzkräfte rückten in den Standort ein, um zu verschnaufen.
Gegen 0:45 Uhr dankte der Einsatzleiter Bissendorf den eingesetzten Kräften für Ihr großes Engagement und entließ alle in die wohlverdiente Regeneration. Am Folgetag wurde noch ein Wasserschaden abgearbeitet.
Eingesetzte Kräfte FFw Bissendorf
TLF 16/24 Tr
LF 8/6
RW 1
MTW
GW-G
© Bild,Text: Holger Bauer
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