08.11.2016 Zu Besuch bei V.R.Sto Antonio
+++ Sonderfahrzeug für Golfplatz, persönliche Schutzausrüstung +++
Weiter ging es zur Drehleiter der Wache. Die IVECO Drehleiter 23/12 mit CAMIVA Leiterpark EPAS 30 und Stülpkorb besitzt einen 4teiligen Leiterpark. Wasserwerfer, Tragehalterung und zwei Isoliergeräte, sind ebenso vorhanden wie Beleuchtungsmittel und Werkzeug. Alles in allem sehr guter Standard. Alles wirkt sehr gepflegt - man legt Wert auf geordnete Verhältnisse.
Als Sonderfahrzug ist besonders der Elektrocaddy der Feuerwehr zu nennen. Um auf dem ortsansässigen Golfplatz tätig werden zu können, hat man mit dem Betreiber einen umgebauten Golfwagen als Bombeiros Fahrzeug umlackiert und mit Trage bestückt. Auf einem Anhänger wird das Vehicle mitgeführt und im Bedarfsfall eingesetzt. Ansonsten wäre mit den schweren Pickups & LKWs der Feuerwehr ein befahren des Golfplatzes wohl eher schwierig - ohne Spuren zu hinterlassen.
Die persönliche Schutzausrüstung unterscheidet sich nicht wesentlich vom europäischen Standard. Nomex Außenkleidung in schwarz, mit Stiefeln. Bei der Vegetationsbrandbekämpfung wird rote Einsatzjacke, also leichtere Kleidung getragen. Die Brände im Außenbereich werden mit wesentlich leichteren D-Schläuchen absolviert. Viel Wasser und ein in allen Richtungen offenes Auge im Brandfall empfiehlt mir der Kamerad - es hat Aufgrund der Brandintensität schon Opfer zu beklagen gegeben.
Die Heckpumpen auf dem großen Lösch- und Tanklöschfahrzeugen sind robust und mit langen Schnellangriff auf D-Schlauch ausgerüstet. 100 Meter Länge keine Besonderheit. Mit Storzkupplungen und leichten Schläuchen ist der Feuerwehrmann wendiger, effektiver und schneller im Handling.
Insgesamt wirken die Fahrzeuge von der Beladung sehr strukturiert, aber nicht vollgestopft. Alles ist übersichtlich und auf Praktikabilität optimiert. Im übrigen wird auf den Dächern der Fahrzeuge Blaulicht gefahren - eher ungewöhnlich für südeuropäische Verhältnisse.
In der Leitstelle der Wache sitzt derweil die Schreibkraft und erledigt die Tagesarbeit. Auf einer großen Landkarte (in der Größe einer Zimmerwand) ist das Ausrückegebiet sichtbar, inkl. der aktuellen Fahrzeugbewegung. Wer ist wo, und in welchem Status ist die Einheit, ist so auf einem Blick erkennbar. Die Räumlichkeiten wirken insgesamt mehr als aufgeräumt, keine Dreckecken sichtbar.
Neben einer großen Tafel mit Schlüsseln und Einsatzplänen sind auch die Digitalfunkgeräte und die dazugehörigen Ladestationen untergebracht. Ein weiteren Disponentneplatz ist vorhanden, wird aber nur bei Bedarf besetzt. Die Mittagshitze muss draußenbleiben - die Jalousien im Erdgeschossraum sind komplett runtergezogen, gegen die Hitze.
Im Nebenraum befindet sich die Umkleide der Einsatzkräfte. Helme, Einsatzjacken und Stiefelgarnituren werden auf Ständern gelagert. Sieht ein wenig aus wie in der Schulturnhalle - so mein erster Gedanke. Je nach Einsatzlage wird sich hier ausgerüstet, insgesamt eine geräumiger Raum, weit weg von den Einsatzfahrzeugen. Ansonsten hängen die Einsatzanzüge an Ablagen in der Fahrzeughalle - immer schnell griffbereit.
Nach gut 2,5 Stunden intensiver Besichtigung verabschiede ich mit einem kleinen Geschenk von den Einsatzkräften der BOMBEIROS VILA Real de Sto António, und wünsche den Kameraden nur das Beste - bei wenig Einsätzen. Ein toller Besuch mit vielen Hintergrundinformationen … - Danke für Alles.
Zum Beginn ...
© Bild,Text: Holger Bauer
|