Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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27.10.1997 Diesellok reißt Sattelschlepper auf Bahnübergang auseinander

LKW Fahrer schwerverletzt in MHH geflogen

Montag, 27. Oktober 1997, 18:45 Uhr : Die Diesellok der Regionalbahn Bad Harzburg-Hannover-Soltau zieht fünf Waggons durch die stockdunkle Nacht über den eingleisigen Schienenstrang bei Schlage-Ickhorst. Zwei Freunde haben eingekauft und wollen nach Hause. Gelangweilt schauen die Jungen aus dem Fenster. Plötzlich ein Knall, es wird dunkel im Zug. Matall knirscht, draußen sprühen funken. Dann Stille.

Das ist der Augenblick, in dem sich die tonnenschwere Diesellok zwischen LKW und Anhänger bohrt. Menschen rufen um Hilfe, Schienen der LKW Ladung liegen auf den Waggons.

Eingedrücktes Frontend Diesellok

Die Metallteile haben den Kollegen des LKW Fahrers am Kopf getroffen. Bewußtlos liegt er auf dem Feld. Der LKW Fahrer wird mit der Zugmaschine in eine Baugrube neben der Bahnstrecke gerissen. Bereits 10 Minuten nach der Alarmierung der Ortsfeuerwehr Bissendorf sind auch weitere Feuerwehren vor Ort um Hilfe zu leisten. Die Feuerwehren leuchten die Einsatzstelle weiträumig aus und ein Rettungshubschrauber landet auf dem benachbarten Feld.

Einsatzleitung

Über der Unglücksstelle liegt ein Geruch von Diesel, das aus dem Tank der Diesellok fließt. Auf der Landstraße L 190 stoppen Autos, Blaulichter zucken und zwischen Rettungswagen, die sich mit dem Martinshorn ihren Weg bahnen, stapfen Schaulustige übers Feld. Die Polizei sperrt die Unfallstelle weiträumig ab. Feuerwehrleute sind indessen in den Zug eingestiegen, um die Verletzten zu versorgen. Zwei schwer- und 13 Leichtverletzte zählen die Rettungskräfte, während der LKW Fahrer zum Rettungshubschrauber transportiert und zur MHH geflogen wird.

Zerstörte LKW Zugmaschine im Graben

Gegen 21:00 Uhr setzt die Bahn AG von einem Parkplatz an der Landesstraße 190 aus, einen Busverkehr ein, welcher die Insassen erstmal zur DRK Wache nach Mellendorf bringt. Dort wurden die Personalien aufgenommen und die Zuginsassen weitesgehend weitertransportiert. Im Zug saßen 108 Insassen. Die meisten von ihnen wurden durch die Wucht des Aufpralls von ihren Plätzen geschleudert. Ein Fahrgast brach sich die Rippen, bei den meisten Verletzungen handelte es sich um Prellungen und Schleudertraumen.

Eingedrückte Fahrerseite des LKW

Zwei stunden nach dem Unfall waren Feuerwehrleute aus der Wedemark noch immer dabei, die Menschen aus dem Zug zu bringen. Der Lastwagen lag zerrissen in einem Graben, losgelöste Schienen ragten in die Höhe. Die Schienen waren völlig verbogen. Die 78 Tonnen schwere Lok war erheblich beschädigt. Die Ladung des LKW´s, Eisenbahnschienen samt Schwellen, hatten die Außenhülle der Diesellok rechtsseitig auf ca.5 Metern aufgeschlitzt. Bei dem Zusammenstoß war eine Achse der Lokmotive entgleist, sodass noch in der Nacht die Strecke für 5 Stunden gesperrt werden mußte.

Einsatzstelle Bahnübergang Schlage-Ickhorst

In Bissendorf kam es während des Unfalles zu Staus, da sich die Schranken eines Bahnüberganges kurz nach dem Unglück nicht mehr öffneten. An der Unfallstelle gab es gegen Mitternacht von der SEG heißen Tee, bei kaltem Außentemperaturen. Gegen Mitternacht waren die Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen der Feuerwehr abgeschlossen, sodass die Einsatzstelle der Bahn AG übergeben werden konnte. Die Ortsfeuerwehren rückten in die Standorte ein, während die Hebe-Maßnahmen der Diesellok , von Seiten der Bahn AG, die ganze Nacht über liefen.

Verbogene Schienen

Rechs aufgerissene Diesellok

weitere Fotos :

Abtransport des LKW Fahrers

LKW Sicherung

Demolierte LKW

Ausleuchten der Unfallstelle

Eingesetzte Kräfte:
Stützpunktfeuerwehr Bissendorf : TLF 16, LF 8, RW1, MTW
Schwerpunktfeuerwehr Mellendorf : ELW 1
Schwerpunktfeuerwehr Langenhagen : RW 2 , GW-G
Rettungsdienst : 4 Rettungswagen
Schnelleinsatzgruppe DRK
Polizei Mellendorf
Bundesgrenzschutz
Notfallmanager der Bahn AG
Notarzt KKH Burgwedel
Rettungshubschrauber
Regio Busfahrer
Bahn AG Mitarbeiter

Eingesetzte Mittel :
Auffangmaterial
Ölbinder
Beleuchtungsmaterial
Steckleiter

Dank gilt dem Kreispressewart des LK Hannover (1997, Kamerad Nebelicht), Hr.Rößler (örtliche Presse) und der HAZ, für die Bereitstellung von Fotomaterial, genauso wie allen, die zum positiven Verlauf des Einsatzes beigetragen haben.
Wir Bitten teilweise die Fotoqualität zu entschuldigen, da einige Fotos erst digitalisiert werden mußten.
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