FF - Die Einsätze
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26.05.2010 PKW Fahrer lebensgefährlich verletzt
+++ S-Bahn zerstört PKW am Bahnübergang Wennebostel, Lindenstraße +++
Die S-Bahnstrecke S4 zwischen dem Hauptbahnhof Hannover und der Endhaltestelle in Bennemühlen wurde mit der EXPO 2000 in Hannover ausgebaut, zu Teilen zweigleisig ausgeführt und elektrifiziert. Innerhalb von 10 Jahren gab es einige schwerwiegende Unfälle (Personen- und Sachschäden) an der S-Bahnstrecke zu verzeichnen, mit denen sich die Feuerwehren der Gemeinde Wedemark beschäftigen mussten. Am späten Mittwoch Abend kollidierte ein PKW und eine S-Bahn.
Der gemütliche Abend auf dem Sofas endete für die Einsatzkräfte der Feuerwehren Bissendorf und Wennebostel gegen 22:04 Uhr. Die Alarmmeldung auf dem digitalen Meldeempfänger lautete: "HM2, Wennebostel, Wedemark, Lindenstr, Bahnübergang, VU eingeklemmte Person PKW-S Bahn. Die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf fuhr die Einsatzstelle nach AAO an und fand folgende Situation vor.
Lage: Am Bahnübergang in Wennebostel, Streckenkilometer 20,8 hatte eine S-Bahn ein Opel von der Landesstraße 383 auf das Gleisbett katapultiert. Die S-Bahn hatte die Notbremsung eingeleitet und stand ca. 350 Meter weiter am Bahnübergang Am Rahlfsberg (in Fahrtrichtung Hannover). Der Fahrer des Opel Vectra war in seinem Fahrzeug eingeklemmt. In der S-Bahn befanden sich 18 Personen und der Zugführer. Die Schwerpunktfeuerwehr Mellendorf kam von einem Paralleleinsatz und die Ortsfeuerwehr Wennebostel waren vor Ort. Beide Wehren trafen erste Einsatzmaßnahmen. Zufällig vorbeikommende Passanten und Anwohner welche den Crash gehört hatten eilten zur Einsatzstelle um Hilfe zu leisten.
Die Einsatzstelle zog sich Aufgrund des Bremsweges der S-Bahn über ca. 350 Meter in die Länge. Hinter dem Bahnübergang Am Rahlfsberg stoppte die S-Bahn und stand in Mitten einer Böschung. Das Frontend des Triebwagens wurde durch den Aufprall mit dem PKW in Mitleidenschaft gezogen. Sowohl die Fahrertür des Opel Vectra, als auch Kartenmaterial, welches in der Fahrertür lag, haftete an der S-Bahn Front. Der PKW wurde seitlich auf der Fahrerseite erfasst und vom Bahnkörper in den Seitengraben katapultiert. Dabei stellte sich der PKW auf und beschädigte mit der Heckpartie zwei weitere Fenster der S-Bahn, ca. 15 Meter hinter dem Zugführer. Ein Fenster wurde dabei durchschlagen, Splitter von Fahrzeugwrack drangen in das innere der S-Bahn. Dabei wurden zwei Verbund-Sicherheitsglas Scheiben (VSG) der S-Bahn zerstört. Auch Lackabrieb auf der Außenseite der Bahn zeugte vom harten Aufprall des PKWs.
Eine Frau welche gegenüber der Einschlagstelle im S-Bahn Zug saß, kam mit einem Schock in die medizinische Betreuung des Rettungsdienstes. Während der gesamten Rettungs- und Ermittlungsarbeiten wurde die S-Bahnstrecke Hannover Richtung Bennemühlen (S4) gesperrt, der S-Bahnverkehr wurde eingestellt. Ein Schienenersatzverkehr wurde seitens der Bahn AG eingerichtet.
Die Rettungsarbeiten des Fahrers gestalteten sich aufwendig. Der S-Bahn Zug hatte durch den Aufprall auf der Fahrerseite komplett die Fahrertür herausgerissen. Der Zugpoller drang in das innere (in Höhe des Fahrerplatzes) ein und riss sowohl die A-Säule, als auch das Armaturenbrett zu großen Teilen heraus. Die Frontschutzscheiben wurde zerrissen, das Fahrzeug ca. 40 Meter weiter mitgeschleift und rechtsseitig in den Seitengraben geworfen. Der Opel Vectra zerstörte neben wichtigen Bahnleitungen auch Steuerungs- und Signalleitungen direkt am Bahnübergang.
Die Sicherheitstechnik des neuwertigen Fahrzeugs funktioniert einwandfrei. Ausgelöste Windowairbags und Seitenairbags kamen aus ihren Halterungen und waren ausgelöst. Allein der Fahrerairbag wurde nicht ausgelöst, da es sich um einen Seiten-Auffahrunfall handelte. Weiterhin wurde das Lenkrad aus der Position am Fahrersitz herausgerissen und lag außerhalb des Fahrzeuges vor der Motorhaube. Die B-Säule der Fahrerseite war ca. 20-30 cm in das Fahrzeuginnere eingedrungen und das Fahrzeugdach zeigte starke Quer-Verformungen und Quetschungen. Die starke B-Säule des Fahrzeugs hat dem Fahrer guten Schutz gewährleistet. Sie hat die stabile Außenform der Fahrerseite erhalten.
Der Fahrer wurde vom Rettungsdienst, Passanten und der Feuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit und immobilisiert. Der Patient wurde außerhalb des Unfallfahrzeuges versorgt und dem Rettungsdienst übergeben. Der eingetroffen Notarzt des NEF kümmerte sich fortan um den Patienten. Eine Schrottablage wurde eingerichtet und genutzt. Schon während der Erstmaßnahmen wurde die Einsatzstelle am Bahnübergang großflächig ausgeleuchtet. Auch die S-Bahn am Rahlfsberg wurde beleuchtet und die Insassen betreut.
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© Bild,Text: Autor Holger Bauer
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