Da Bissendorf über eine Bahnstrecke und einen eigenen Bahnhof verfügt,
gehören auch Zugunglücke zum Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehr
Bissendorf. In der Vergangenheit hat es bereits mehrere Einsätze dieser Art
gegeben. Das letzte Zugunglück im Bissendorfer Gebiet liegt erst kurz zurück.
S-Bahn erfasst Auto auf Bahnübergang am 08.01.2005
Ein schwerer Unfall hat sich am Sonnabend 8.1.05 gegen 20:30 Uhr auf dem Bahnübergang Am Herrwege/Schlager Chausee in Bissendorf ereignet. Eine S Bahn kollidierte mit einem Personenwagen, der zuvor durch einen Auffahrunfall auf die Gleise geschleudert worden war. Die Autofahrerin konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sie zog sich lediglich eine Handverletzung zu.
Ausführlicher Bericht zum S-Bahn Unfall am 08.01.2005
Zugunglück 1997 auf Höhe Schlage-Ickhorst
Das letzte Zugunglück in Bissendorf davor ereignete sich am Montag, dem 27.10.1997
um 18.57 Uhr. Im Bereich einer Baustelle versuchte ein LKW-Fahrer seinen Lastwagen zu wenden.
Ausführlicher Bericht mit weiteren Bildern zum Bahn-Unfall am 27.10.1997
Dabei bemerkte er den herannahenden Zug zu spät. Trotz Notbremsung rammte der
Personenzug 3638 Bad Harzburg - Hannover - Soltau den mit Schienen und Schwellen beladenen Sattelzug.
Dabei bohrte sich die Lok zwischen den Motorwagen und den beladenen Tieflader des Sattelzuges. Das
Transportfahrzeug wurde vollends auseinander gerissen, der Antriebswagen schleuderte in eine unmittelbar
am Gleiskörper ausgehobene Baugrube, während sich der abgetrennte Aufleger in ein Ackergrundstück auf
der Gegenseite bohrte.
Die Feuerwehr half bei der Versorgung der Fahrgäste und sorgte für ausreichende Beleuchtung.
16.04.1992 - Güterzug kontra Lastkraftwagen -
Mit einem Sprung aus der Fahrerkabine seines Lastzuges konnte sich am Donnerstagnachmittag ein
Brummipilot vor einem ankommenden Güterzug retten: Die Diesellok erfasste den mit 20 Tonnen
Autoaußenspiegeln beladenen Lastwagen und schob ihn einige Meter neben sich her.
Ausführlicher Bericht mit weiteren Bildern zum Bahn-Unfall am 16.04.1992
Zugunglück im Bissendorfer Bahnhof
Ein weiteres Zugunglück ereignete sich im Bereich des Bissendorfer Bahnhofs.
Dreizehn Verletzte und ein reiner Sachschaden von mindestens 800.000 Mark waren
die Bilanz dieses Zugunglücks. Dabei war ein Personenzug gegen einen auf einem
Ausweichgleis stehenden Güterzug geprallt. Als Ursache wird von der Bundesbahn
menschliches Versagen angegeben.
Am Abend um 18.26 Uhr hatte der Nahverkehrszug aus Soltau auf Gleis 1 Einfahrt in den
Bissendorfer Bahnhof, wo er planmäßig halten sollte. Auf einem Parallelgleis
stand zu dieser Zeit, wie an jedem Tag, der Nahgüterzug, um den entgegenkommenden
Personenzug passieren zu lassen. Durch eine falsch gestellte Weiche wurde der Personenzug
jedoch auf das Ausweichgleis geleitet und rollte mit bereits verminderter
Geschwindigkeit auf den Güterzug zu.
Der Zugführer des stehenden Güterzugs erkannte in letzter Sekunde die drohende
Gefahr und sprang aus der Lok. Bei dem folgenden Aufprall, der mit etwa 25 km/h erfolgt
sein muß, wurden acht Fahrgäste und drei weitere Angehörige des Zugpersonals
verletzt. Der Lokführer des Personenzuges wurde vom Rüstzug der Freiwilligen
Feuerwehr aus dem Führerhaus seiner Lok befreit.
Die Wagen des mit etwa 30 bis 40 Reisenden besetzten Personenzuges blieben in den Gleisen
stehen. Zwei der Güterwagen des stehenden Zuges wurden jedoch stark ineinandergeschoben
und teilweise aus den Schienen gehoben.
Zugunglück 1948
Bereits 1948 ereignete sich an einem Sonntagmorgen im dichten Nebel an nahezu gleicher
Stelle ein ähnliches Zugunglück, als durch eine ebenfalls falsch gestellte Weiche
zwei Personenzüge zusammenstießen. Die Auswirkungen des damaligen Unglücks
waren jedoch wesentlich höher. Neben zahlreichen Verletzten gab es damals ein Dutzend Tote.
Zeitungsbericht der Landkreis Zeitung Nord vom 7.12.1948
Niederschrift des Ortsbrandmeisters über den Katastropheneinsatz
Über die Ursache des Unglücks wird gesagt: Der aus Hannover kommende Zug stand
im Bahnhof Bissendorf, als der Gegenzug sich näherte. Um dem Zug das Einlaufen zu
ermöglichen, zog der Lokführer des Zuges ohne Abfahrauftrag etwa 100 Meter vor
und geriet dabei infolge des dichten Nebels auf eine Weiche, die der Gegenzug passieren
mußte. Dieser ist dann mit großer Geschwindigkeit auf den haltenden Zug gefahren.
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